Mittwoch, 30. September 2009

geburi in copacabana und ein paar weitere busabenteuer


...wenn ich schon dran bin dann kann auch gleich weiterberichten. there we go...

so zog ich also los, um die nacht zu meinem geburtstag in einem nachtbus zwischen peru und bolivien zu verbringen. ziel uebrigens copacabana am titicacasee. bereits am busterminal traf ich ein lustiges grueppchen bestehend aus zwei iren (john und eoin) und einer australierin (kerry). gemeinsam amuesierten wir uns an dem fakt, dass der zweite chauffeur des buses unten im gepaeckraum schlief (...).

da es nicht anders kommen konnte, wurden wir am morgen in aller frueh irgendwo vor der grenze aus dem bus geschmissen. help yourself... eine einheimische nahm dann das ganze in die hand und manoevrierte uns in einen minibus zur grenze, wo wir nach stempeln und zeugs auf beiden seiten in einen anderen minibus (nach copacabana) gesetzt wurden. schlussendlich verlangte sie noch ein trinkgeld von allen und alles war gut. ausser dass wir ca. 20 leute in dem minibusli waren - aber das ist ja mittlerweile nichts aussergewoehnliches mehr.

ich bezog mit meinen neuen freunden ein gemuetliches hostel und wir begaben uns auf erkundungstour in dem kleinen ort. das bedeutete in erster linie zwei dinge: schauen wie guet die truchas (forellen) aus dem titicacasee sind und schauen, wo es etwas fluessiges zum anstossen gibt.

gut genaehrt und mit etwas "booze" ausgeruestet machten wir uns gegen abend auf richtung eines kleinen hoegerlis, um von dort aus den sonnenuntergang ueber dem titicacasee zu geniessen und gleichzeitig auf meinen 25. anzustossen. die stimmung war genial, wir genossen unser apero und john nahm zum schluss sogar noch seine gitarre hervor und spielte ein paar songs...

prompt verschliefen wir am naechsten tag und verpassten unser morgen-boot zur isla del sol, scheinbar der geburtsstaette der inkas. so fiel unser trip dorthin halt etwas kuerzer aus, dafuer gabs zum zmittag noch einmal leckere trucha.

nach der rueckkehr am fruehen abend hofften wir, direkt weiter nach la paz reisen zu koennen. denkste! die busse waren scheinbar alle ausgebucht. so versuchten wir unser glueck bei den minibussen und konnten uns schlussendlich in irgendeinem zwittergefahert (bus-minibus) auf die zusatzsitze im gang (!!) draengen. irgendwo unterwegs hiess es dann wieder mal aussteigen und wir standen einmal mehr ahnungslos da. diesmal konnten wir jedoch einfach der masse folgen. und diese draengte sich auf kleine schiffchen, von welchen eines auch uns quer ueber den see navigierte. kurz nach uns folgte der bus (mit unseren rucksaecken um die wir kurze zeit bibberten) und wir fuhren unversehrt und mit kompletter ausruestung nach la paz. wo ich aktuell bin...

ich habe hier ein paar aktivitaeten gebucht, von welchen ich hoffentlich ende woche (dann aber schon aus uyuni) berichten werde...

mit flachlandindianern in den bergen


phu... etwas spaeter als "versprochen" schaffe ich es doch noch, die erlebnisse der letzten woche zu computer zu bringen. momentan ueberschlagen sich die ereignisse und highlights etwas und zeitweise weiss ich gar nicht wo mir der kopf steht. perfekt also :-)

ich schaffe es bei diesem beitrag nicht, chronologisch vorzugehen, zu fest ueberstrahlte der letzte donnerstag den salcantay-trek (und das soll diesen nicht schlecht dastehen lassen...). machu picchu war angesagt, und wie!

am vorabend in aguas calientes -dem ausgangsort fuer machu picchu (touristisch wie nur irgendetwas)- angekommen hatten wir uns vorgenommen, den fussmarsch richtung eingang wirklich frueh in angriff zu nehmen. dies, weil nur die ersten 400 personen tickets fuer wayna picchu erhalten. wayna picchu ist eines der guepfis gleich neben den ruinen und von dort aus ist perfekte sicht auf ebendiese garantiert. so starteten die hollaender sowie ein israeli unserer gruppe um 3.30h (halb vier uhr morgens, dami!) zum berglauf. rutger konnte sich einmal mehr nicht bremsen und eilte als fliegender hollaender den berg hoch. der rest so gut es ging hinterher. nach einer stunde naturtreppensteigen war es geschafft, und siehe da: wir waren die allerersten oben! tickets fuer wayna picchu gesichert, einen touri-freien blick auf machu picchu ebenfalls - perfekt! nur fing es kurz nach unserer ankunft an zu regnen... hgrmpf!

um 6h wurden wir endlich eingelassen (immerhin konnten wir im trockenen warten) und wir bekamen von unserem guide ein zweistuendige, sehr interessante fuehrung verpasst. waehrenddem kehrte so ganz nebenbei unser wetterglueck (das wir waehrend dem trek meist hatten) zurueck: die wolken verzogen sich langsam und die sonne drueckte durch. die mischung von nebel und sonne sorgte fuer eine richtig mystische stimmung wie sie fuer machu picchu besser nicht sein koennte! schwein gehabt.

und puenktlich um 10h, als wir uns auf den aufstieg auf wayna picchu machen konnten, war es nur noch sonnig. und wir bei der ankunft ein weiteres mal an diesem tag schweissnass. aber es hat sich gelohnt - die sicht von da oben ist unglaublich! dass wir danach die unnoetige schlaufe um den berg herum noch einbauten (und ein drittes mal pflotschnass waren) brauche ich an dieser stelle nicht weiter zu kommentieren.

restlos gluecklich, todmuede und tief beeindruckt begaben wir uns am ende des tages auf den rueckweg nach cusco (fussmarsch, zug, ueberfuellter minibus) und sanken nach einer verdienten dusche in die betten im 12er-dorm.

todmuede waren wir natuerlich nicht nur von diesem tag, sondern auch von den vier vorangegangenen. da ging ein bisschen was:

am sonntag starteten wir in die "wanderwoche". unsere gruppe bestand aus einem israelischen paerli, den fliegenden hollaendern und mir. mit uns unterwegs war eine andere gruppe mit kanadiern, australiern und einem malaysianer. am ersten tag wurden wir irgendwo ins nirgendwo chauffiert, um uns nach einem miserablen fruehstueck auf den weg richtung erstem camp zu machen - auf 3'800 muem. nach 6 stunden marsch war dieses erreicht - und puenktlich zu unserer ankunft begann es zu regnen.

die nacht wurde entsprechend unangenehm... da es nicht nur leicht feucht sondern auch friiiiiiiiiiiiiiiiiiio wie sau wurde schliefen viele von uns nicht besonders viel. immerhin wurden wir in aller frueh mit heissem coca-tee am zelt geweckt.

am zweiten tag sollten wir zu sehen bekommen woher der trek seinen namen hat - wir stiegen hoch richtung salcantay, an dessen fuss wir einen pass auf 4'600 muem ueberquerten. die sicht auf den imposanten berg war unglaublich. nach dem harten aufstieg in der duennen luft ging es bis am abend und camp 2 fast nur noch hinunter. nach gut 10 stunden marsch waren wir trotzdem k.o. und sanken bereits um 19.30h (!!!) in die zelt-betten.

tag drei stand dann fuer einen extremen wechsel in der landschaft. waren wir vorher in kargem hochland unterwegs drangen wir mit dem verlust von hoehenmetern immer weiter in tropische zonen / regenwald ein. ploetzlich gab es ueberall kolibris, bananen-, passionsfrucht- (paetty, das sind granadillas - passionfruechte!! :-)) und andere baeume und viel hitze. eindruecklich wie nah das alles beisammen liegt. tagesziel war das kleine dorf santa teresa, wo wir unsere strapazierten muskeln in einer heissen therme pflegen konnten. der preis dafuer waren allerhand moskito-stiche... aber was solls!

fuer den vierten tag entschieden wir uns fuer eine kleine programmaenderung: anstatt den ganzen weg bis aguas calientes zu wandern, nahmen wir fuer das erste teilstueck den bus. den weiteren morgen verbrachten wir mit wandern entlang der zugstrecke nach aguas calientes. bereits am mittag dort angekommen, konnten wir am nachmittag den putucusi in angriff nehmen - 1'000 hoehenmeter mit leitern und steilen naturtreppen. doch auch diese strapazen lohnten sich, denn vom putucusi konnten wir einen ersten blick aus der ferne auf machu picchu werfen. am abend hiess es dann zeitig ab in die heia und die geschichte vom donnerstag ist bereits bekannt.

der freitag stand dann im zeichen der regeneration und des "retablierens" (das wort bruchi nume fuer di maeschi). etwas dueschelen, etwas waschenlassen, gut essen etc. ich hatte mich entschieden, cusco trotz geburtstag am samstag fruehzeitig zu verlassen. fuer mich gab es wahrlich keinen grund, dort laenger zu bleiben - nicht unbedingt mein fall diese voellig dem tourismus und den israelis verfallene stadt. so gab's noch ein abschiedsbierchen mit den fliegenden hollaendern und ich huepfte in den nachtbus nach copacabana. was fuer ein start in den geburtstag :-)

ach ja, ich habe endlich einmal cuy gegessen (siehe foto rechts). wobei "endlich" etwas uebertrieben ist - es schmeckt nicht besonders. da bevorzuge ich doch lama :-)


Samstag, 19. September 2009

und zum schluss noch dies


etwas hab ich noch, bevor ich das internet freigebe. in meinem footprint-guidebook gibt es in cusco unter der rubrik "tours" eine eigene unterkategorie "shaman and drug experiences" - der hammer. folgendes steht da zur einleitung:

san pedro and ayahuasca have been used since befor inca times, mostly as a sacred healing experience. if you choose to experience these incredible healing/teaching plants, only do so under the guidance of a reputable agency or shaman and always have a friend with you who is not partaking. if the medicine is not prepared correctly, it can be highly toxic and, in rare cases, severly dangerous. never buy from someone who is not recommended, never buy off the streets and never try to prepare the plants yourself.

wie geil ist das denn?!?!? haha.

zur beruhigung von mami's und anderen nerven: ich werd's nicht tun - da ist mir der salcantay trek doch lieber.

happy new year!


Freitag, 18. September 2009

endlich mal wieder was los hier...


...wurde aber auch zeit!

als ich mich das letzte mal hier gemeldet habe, war ich wieder einmal faelschlicherweise guter dinge, dass eine busfahrt ohne probleme ueber die buehne geht. man ahnt es: weit gefehlt! mein bus, mit welchem ich die strecke quito-lima fahren wollte, war unterwegs von caracas (venezuela) nach buenos aires. leider blieb er an irgendeiner kolumbianischen grenze haengen. hiess fuer mich: 12 stunden verzoegerung. so blieb ich eine weitere nacht in quito und hoffte, dass es wenigstens am folgenden nachmittag klappen wuerde. man ahnt es: weit gefehlt! :-) laut offizieller erklaerung streikte der bus kurz vor quito. hiess fuer mich: weitere 10 stunden verzoegerung. so konnte ich wenigstens noch das vorzuegliche znacht im von einer schweizerin gefuehrten hostel mit paetty und co. geniessen. die restliche geschichte der reise ist schnell erzaehlt. nachtbus nach guayaquil (10 stunden), wechsel in einen bus nach lima (30 stunden, immerhin mit upgrade in die royal class), verpassen des anschlusses nach arequipa um 20 minuten (!!!), wechsel zu einer anderen gesellschaft, weitere 18 stunden nachtbusfahrt.

wenn einer eine reise tut...

so kam ich am sonntagmittag in arequipa an, erwischte ein lebendiges hostel (will heissen viele touris, nicht viel ungeziefer) und meine letzte handlung an diesem tag war das aktive verfolgen der live-uebertragung des us-open-halbfinals von roeschi.

ganz nebenbei gab es von den vielen mit-travellers jede menge tipps zum colca canyon, welchen ich zu besuchen plante. den montag verbrachte ich dann mit zwei deutschen maedels in arequipa und schaffte es am abend wieder einmal, selber was zu kochen (fuer alle drei). am dienstag gings dann um 5 am zum busterminal, um einigermassen zeitig im herz des canyon anzukommen - will heissen am mittag. wir hatten bereits entschieden, die naechsten drei tage auf eigene faust, ohne tourguide, zu bestreiten. nach etwas info vor ort waehlten wir zudem eine route, welche von den gefuehrten touren eher weniger begangen wird.

der colca canyon ist der zweittiefste canyon der welt (der tiefste liegt quasi direkt daneben), ein paar tausend meter von hoechsten punkt bis zum colca river. da das start-kaff relativ weit oben liegt, stand fuer den restlichen tag vor allem hinuntergehen auf dem programm. wir ueberquerten den colca river, gingen vorbei an einem geysir und erreichten nach 5 stunden kurz vor sonnenuntergang unsere lodge. wieder einmal waren wir die einzigen. das gute daran: wir hatten den thermal-pool am river fuer uns und genossen das angenehm warme wasser unter dem aufziehenden sternenhimmel. danach gabs noch frischen fisch aus dem colca, bevor wir uns in die lustigen bambushuettchen zurueckzogen.

am zweiten tag wurden wir ein klein wenig opfer unserer eigenen abenteuerlust. unser ziel war eine art oase flussaufwaerts, wiederum ca. 5 stunden entfernt. leider kamen wir etwas vom eigentlichen weg ab (kein wunder: die einzigen einigermassen vernuenftigen wegweiser bestanden aus muli-kot) und duempelten irgendwo zwischen kaktussen (was ist die mehrzahl von kaktus?) und halben trampelpfaden rum. da das ganze nicht ganz ungefaehrlich schien kaempften die maedels bald einmal mit mentalen problemen. die ebenfalls aufziehende muedigkeit verbesserte die situation natuerlich auch nicht. irgendwann kamen wir aber unversehrt zurueck auf den "offiziellen" weg, auf welchem wir dann nach einem langen tag auch die oase erreichten. fazit: 8 stunden wandern, grosse muedigkeit und ein etwas angekratztes verhaeltnis zwischen eidgenosse und allemanninen :-)

beim hostel in der oase waren wir gluecklicherweise nicht ganz allein. 5 hollaender(innen) und 2 oesterreicher komplettierten die runde. beim bierseligen einnachten war vor allem der drohende aufstieg zurueck nach cabanaconde (dem ausgangsort) das thema; 1'200 hoehenmeter im zickzack hinauf. nicht mehr, aber auch nicht weniger. die guide der hollaender forderte mit angeblichen bestzeiten etc. heraus, was die maennlichen hiker natuerlich nicht auf sich sitzen lassen konnten.

so war der naechste tag eine art bergzeitfahr-etappe. die hollaender starteten den aufstieg mit dem ziel, die "normalen" 3 stunden um mindestens 30 minuten zu unterbieten. rund 45 minuten spaeter startete ich gemeinsam mit den oesterreichern, die sich aber mulis zum reiten gemietet hatten. meine herausforderung bestand darin, den mulis zu folgen. dieses unterfangen musste ich aber nach wenigen minuten abbrechen... hehe. trotzdem schaffte ich den aufstieg in 1h 45min, was mich im gruppeninternen ranking auf rang 3 brachte: hinter einem der hollaender und den mulis :-) die hollaender holte ich auf dem weg ins dorf uebrigens ein: weil sie oben so lange auf ihre guide warten mussten...

ach ja: der 3-tages-hike war auch nebst all den "side-events" ein riesenerlebnis! die landschaft ist wundervoll, die aussichten auf die berge und den canyon waren aus den verschiedenen blickwinkeln genial schoen und eindruecklich...

auf dem rueckweg stoppte ich noch kurz beim "cruz del condor", einem aussichtspunkt bei welchem die genannten voegel bei ihren aufstiegen gerne vorbeifliegen. eindruecklich diese riesenteils aus naechster naehe zu beobachten!

danach hiess es wieder mal busfahren, immerhin vorbei an ein paar 6'000ern und unzaehligen alpakas, welche ich -diesmal im wachzustand im gegensatz zur hinreise- auch bemerkte. zurueck in arequipa goennte ich mir eine dusche und wartete auf zwei der hollaender. sie sind momentan meine begleiter, oder besser ich deren. ihre kollegin hat mir sie folgendermassen beschrieben: gross, blond und laut. daneben bin ich der richtige schweizer: ich habe alle diese eigenschaften auch, nur etwas weniger von allem (und das stimmt!!!) :-)

mit ihnen verbrachte ich wieder mal eine nacht im bus, auf der reise nach cusco. und da sind wir nun heute morgen gelandet. und diese stadt ist voller israelis. kein wunder auch, heute ist deren neujahr... kann mir ja heiter werden heute abend. unser morgen bestand uebrigens daraus, von travel agency zu travel agency zu eilen, um die angebote zu checken. und wir haben gebucht. am sonntag gehts los auf einen 5-taegigen trek, welcher als endziel natuerlich macchu picchu hat. bin ja mal gespannt!

so gibt es sicher in kuerze wieder jede menge zu berichten. fotos von colca etc. sollten auch in baelde folgen. mein problem momentan ist nur, dass seit beginn des bloggens andere leute auf den gratis-internet-zugang in unserem hostel warten... :-) ich werd ihnen den spass mal goennen.

auf bald!


Donnerstag, 10. September 2009

neues aus quito und die hoffnung auf sitzleder


dami! jetzt bin ich schon seit mehr als drei wochen unterwegs und immer noch keinen meter weiter als bei der ankunft! angesichts des erlebten aber durchaus kein grund zum klagen, ich weiss :-)

zur abwechslung haben wir uns hier in quito seit freitag etwas "haeuslich" niedergelassen. will heissen: ein paar naechte das selbe hostel, mal etwas mehr aus dem rucksack nehmen als etwas unterwaesche und das necessaire. schoen! das hiess auch ab und zu mal ausschlafen (das war jeweils dann, wenn wir bis um acht der helligkeit und dem laerm getrotzt haben) und ein bisschen normalitaet.

am freitag trafen wir myrjana (die braut), fabienne (deren schwester) und inayat (den ecuadorianischen braeutigam). alle waren ein klein wenig nervoes, was sich in den darauffolgenden tagen -verstaendlicherweise- noch etwas verschaerfen sollte. die vorfreude auf die hochzeit vom montag stieg aber genau gleich, und zwar bei allen.

am samstag fuhren wir nach otavalo, zwei stunden von quito entfernt im norden. unterwegs gabs ein paar vulkane zu sehen, ziel war aber der weitherum bekannte markt. diesmal kein "bauernmarkt" wie in saquisili, sondern einer fuer handwerk etc. die damen der schoepfung deckten sich mit allerhand zeugs ein (schoenem zeugs, um das hier klarzustellen) und myrjana und inayat erweiterten die wohnungsdekoration fuer das gemeinsame schweizer heim. am abend hatte ich dann das vergnuegen, eine salsa-lektion verpasst zu bekommen - um fuer die hochzeit immerhin einigermassen geruestet zu sein. alle weiteren kommentare zu diesem thema eruebrigen sich hiermit :-). am sonntag traf ich mich nach einer kleinen altstadttour (kirchen und plaetze, plaetze und kirchen - naja) mit savy, welche sich freundlicherweise wieder einmal fuer mich zeit nahm.

der montag stand ganz im zeichen der hochzeit. die damen begaben sich fruehzeitig zu "mani-pedi-fuedicure" zu irgendwelchen spezialisten. wobei schon zu erwaehnen ist, dass sie fuer ihre frisuren beim coiffeur des praesidenten gelandet sind. ich habe mich gleichzeitig dazu verleiten lassen, mein baertchen und die haare etwas stutzen zu lassen - und landete bei einem stockschwulen pakistani, welcher mich prompt kaum mehr gehen lassen wollte :-).

die hochzeit war wirklich schoen. die trauung fand stimmungsvoll im botanischen garten statt, von wo das glueckliche paar mit einer limousine abgeholt und quer durch die altstadt chauffiert wurde. danach folgte eine eindrueckliche tangoeinlage und das nachtessen im restaurant mit sicht ueber quito. eine rede des vaters des braeutigams (ein richtig staemmiger ecuadorianer) und hochstehendes salsa-getanze -wovon sich paetty und ich elegant druecken konnten- folgten. das ganze programm wurde durch einige verspaetungen und verzoegerungen etwas in die laenge gezogen, was hier aber niemanden zu kuemmern schien - es ist halt eifach normal und irgendwie auch meist sympathisch.

seit gestern geniesse ich etwas die ruhe vor dem sturm. ich schlage mir die zeit mit anderen travellers (ein paar schweizer jungs, ein lustiger ami aus unserem hostel) um die ohren, geniesse mit paetty die frischgepressten jugos und die sonstigen leckereien und und und. heute nacht geht's dann weiter. viel weiter.

ich nehme einen bus bis nach lima (lockere 36 stunden), um von dort aus direkt weiter nach arequipa zu fahren. dort will ich mal so richtig die wanderschuhe anschnallen um im colca canyon zu testen, ob ich fuer den inca trail richtung macchu picchu geruestet bin :-). also, wenn ich die 2-3 tage busfahrt und die hoehenwanderung ueberlebt habe, dann gibts irgendwann naechste woche wieder was von mir zu lesen.

Freitag, 4. September 2009

ein "bad trip" und vier tage gummistiefel


liebe schnabbel* (alias paetty)

jetzt sind wir schon fast zwei wochen zusammen in ecuador unterwegs, bleibt uns nur noch dieses wochenende in und um quito und die hochzeit myrjanas als kroenender abschluss am montag. ich freu mich darauf, bin aber auch etwas traurig, dass die gemeinsame zeit schon vorbei ist - haben wir doch so vieles zusammen erlebt!

nach den "einstiegstagen" auf quilotoa und in saquisili (danke fuer die einfuehrung ins traveller-leben!!) unseren unsaeglichen trip zum nariz del diablo zum beispiel. dass das buchungs-system ohne unser wissen zu unserem nachteil geaendert wurde, war ja bereits ein schlechter start fuer die anscheinend so sagenhafte zugfahrt. aber irgendwie schafften die es doch, uns schritt fuer schritt trotzdem dem debakel naeher zu bringen. irgendwann waren wir soweit, dass wir den neuen abfahrtsort, die damit verbundene kuerzere zugroute und dafuer laengere busfahrt, die spaetere abfahrtszeit und das neuerdings (warum auch immer) geltende verbot, auf dem dach mitzufahren ignorierten und nur froh waren, karten zu haben. haetten wir doch in fucking riobaemba nur kehrt gemacht :-) aber als waere die dann unspektakulaere zugfahrt nicht strafe genug kam die unvergessliche busfahrt nach baños danach. erinnerst du dich? naja, schlechte frage. wahrscheinlich noch sehr lange...

im ersten bus (alausi - riobamba) mussten wir mitten in der pampa aussteigen. warum? wie bitte? buschauffeur betrunken? ach kein problem, wir fuhren ja nur auf einer kurvigen bergstrecke. was nun? warten auf der strasse auf den naechsten bus, der dann zum glueck nicht uebervoll sein wird. und dank freitagnachmittag uebervoll mit weiteren betrunkenen ecuadorianern. mannomann! zweiter bus (riobamba - ambato)... was widerfuhr uns da schon wieder? richtiiig: wir wurden an einer "haltestelle" rausbugsiert mit dem hinweis auf unseren anschlussbus. der dann nicht auf uns wartete. und der naechste hielt schon gar nicht. alles perfekt: freitagabend, dunkelheit, muedigkeit, frust, irgendeine gottverlassene tankstelle - und wir zwei, auf einen bus wartend. zum glueck hielt dann auch einer und nahm uns mit. endlich in baños.

du warst wahrscheinlich aehnlich wenig betruebt ueber das schlechte wetter wie ich, haben wir beide doch das halbe baños-wochenende verpennt. aber die selbst gekochte pasta war doch ein highlight nach zwei wochen pollo con arroz, oder? :-)

unvergesslich dann ebenfalls die vier tage regenwald im parque nacional cuyabeno. ach, wie waren wir zwei stinkig nach der nachtbusfahrt ueber 10 stunden, als wir mehr schlecht als recht empfangen wurden und lange zweifelten, ob wir vom touroperator in baños nicht uebers ohr gehauen wurden. okay, ich geb's ja zu: ich war noch viiiiel stinkiger :-). doch es sollte ja einigermassen gut kommen mit unserer einheimischen gastgeberfamilie, auch wenn sie nicht allzu kommunikativ waren. bist du einverstanden, wenn wir niemandem erzaehlen, dass ich vor den monster-spinnen unter unserem dach schiss hatte, du dafuer aus demselben grund nicht auf die nachtwanderung in der "selva" kamst? danke.

toll war's bei den wanderungen im tiefsten dschungel, bei den kanufahrten auf dem tueckischen rio mit vielen hindernissen und... piranhas unter dem arsch :-) die du dann als einzige rausgefischt hast mit der primitiven angelrute! die muerrische eingeborene beim yucca-brot backen war ebenso legendaer wie der sonnenuntergang ueber der lagune bei absoluter stille (kunststueck bei den 5 stunden, die wir mit bus und kanu weg von jeglicher zivilisation gefahren sind). und wir beide waren waehrend des ganzen trips zu lahm, um auch nur irgendeinen affen, flussdelfin oder irgendwas sonst zu fotografieren (kunststueck bei den tropischen bedingungen). naja, es gibt ja auch eine andere, viel schoenere art von erinnerung - da sind wir uns ja wohl einig?

trotzdem bin zumindest ich froh (und ich bin 120% ueberzeugt, dass dies diesmal bei dir noch viel mehr der fall ist), wieder ein richtiges bett zu haben und mich nicht mehr den ganzen tag mit antibrumm eindieseln zu muessen. obwohl der stadtlaerm in quito doch einiges ungangenehmer ist als das zirpen der grillen und die laute der voegel und dem anderem getier im urwald.

also, nehmen wir die letzten paar tage gemeinsam in angriff und versuchen, uns auch in dieser zeit nicht allzusehr auf den sack zu gehen :-)

grussundkuss, bock* (alias paescu)


* erklaerung fuer den geneigten blog-leser: schnabbel und bock sind zwei charaktere, welche in hape kerkelings buch "ich bin dann mal weg", unserer parallelen reiselektuere vorkommen. da wir uns in unserer freundschaftlichen vertrautheit teils benahmen wie adam und eva chifler, haben wir diese namen irgendwann auf uns adaptiert. wer genaueres wissen will, sollte sich die erwaehnte lektuere zu gemuete fuehren, sie ist's wert.

und ausserdem: zurueck in quito habe ich zwar endlich wieder mal empfang mit dem natel, empfang hat aber hier noch nichts mit empfangen gleich... sms zu erhalten gleicht hier einer lotterie - manche kommen gar nicht an, andere sehr spaet. e-mail ist also das vernuenftigere kommunikationsmittel, falls mir jemand was mitzuteilen hat. was ich uebrigens sehr hoffe und mich weiter stets darueber freue.